Kinder öffnen ihr Herz den Pferden

Ramona, Rahel und Nöggi
Ramona, Rahel und Nöggi

"I have looked into your eyes with my eyes. I have put my heart near your heart"

 

Kinder begegnen den Tieren auf eine ganz andere Weise als die Erwachsenen. Mit viel weniger Sorgen, Stress und somit viel weniger negativen Energien.

 

Dies wirkt sich sicherlich auf das Verhalten der Pferde aus. Na klar, wer hat den Spruch "Pferde testen die Kinder aus" nicht schon gehört. Es entspricht vielleicht ein wenig der Wahrheit.

Ich würde selbst niemals ein Kind ohne Aufsicht bei einem Pferd lassen. Eigentlich geht es hier auch nicht nur um das Reiten. Lediglich darum, wie Kinder sich um die Tiere kümmern, wenn sie verstanden haben, was das für Geschöpfe sind.

Keine Regel ohne Ausnahme.

Ramona putzt Benji
Ramona putzt Benji

Pflege und Ordnung

Ordnung muss sein. Meine Schüler mussten daher immer Sorge zum Material haben und auch immer das sogenannte "Ponyhüttli" sauber halten.

Jeder Zaum, jedes Halfter und sonstiges Material hatten einen Platz und dorthin gehörten diese auch.


Das Pony wurde vor jedem Ritt und jedem Spaziergang gründlich geputzt. Genau gelernt warum man welche Bürste wo benutzen oder eben nicht benutzen darf.
Worauf man achten muss, wenn man dem Pferd die Hufe auskratzt oder den Schweif am verlesen ist.

 

Doch davor wurde geübt, wie man einem Pony überhaupt das Halfter anzieht, damit es vor Schreck nicht gleich davon rennt.

Rahel und Nöggi
Rahel und Nöggi

Ui bei diesem Bild müsste ich mich eigentlich verstecken.
Rahel steht viel zu dicht hinter dem Ponypopo. Auch wenn das Pony noch so lieb ist, geht die Sicherheit vor.

Apropos Sicherheit, das Halfter müsste aus Verletzungsgefahr ganz zugemacht werden.

 

Da war Polizistin Manu wohl zu nachsichtig.

Benji
Benji

Anbinden

Um ein Pony putzen zu können, muss es irgendwo festgemacht werden.

Das heisst nicht irgendwo. An einem Ort, wo es keine Gefahrenstellen in der Nähe hat und weder das Pony, noch das Kind in irgendeiner Weise eingeengt werden können.

 

Gelernt wird nun der Andbindeknopf. Oftmals eine grosse Herausforderung für Kind und Erklärer.

Führen

 

Für mich hat das Führen eine ganz grosse Bedeutung. Man kommt nicht darum herum. Entweder führt man das Pony von der Box zum Anbindeplatz, führt es auf den Reitplatz oder muss es nur kurz halten.

 

Als ich bemerkt habe, dass dies zu leicht eingeschätzt wurde, wollte ich ein Spiel aufgreifen, um aufzuzeigen, wie schwierig es sein kann, ein Pony zu führen.

 

Auf dem Reitplatz gibt es den Kindern Sicherheit und die Ponys sind höchstwahrscheinlich auch etwas gelassener.

Zuerst lernen die Kinder wie man einen Strick in der Hand halten soll und wie man am besten steht.

Ich finde das Führen am Strick besser, da die Koordination wahrscheinlich noch nicht so gut ist und ansonsten mit der Trense dem Pferdemaul unnötig Schmerzen zugefügt werden können.

Natürlich setzt dies voraus, dass das Pony das Führen bereits kennt.

 

Ich bin kein Fan des Rupfen und Ziehens am Strick bis das Pony sich bewegt. Dies kann eher das Gegenteil bewirken.

 

Auf der linken Seite stehend, die rechte Hand in einem kleinen Abstand zum Karabiner und die linke Hand den "Rest" des Strickes haltend, kann es nun losgehen.

 

Der Rest des Strickes dient als Hilfe, das Pony in Bewegung zu setzen.

Das Kind beginnt zu laufen und animiert das Pony mit der Stimme "Sche-ritt marsch" und einem Schnalzen, um los zulaufen. Das Kind darf am Strick ein wenig Zug aufbauen. Aber weigert sich das Pony Schritte zu machen, bin ich dafür das Ende des Strickes leicht an nach Hinten schwingen zu lassen. Nicht schlagen!

Bei diesem Bild gefällt mir die Position von Ramona. Sie steht nicht zu weit vorne aber auch nicht zu weit hinten. Der Strick dürfte noch ein wenig mehr durchhängen. Ansonsten hält sie das Seil optimal.

Das Führen wird nun im Schritt bis hin zum Galopp schrittweise geübt.

 

Das Bremsen

 

Damit man die Gangarten wechseln kann, muss man zuerst wissen, wie man das Pony überhaupt bremsen kann.

Zuerst verlangsamt man sein eigenes Tempo und spricht dazu ein beruhigendes "Laaangsam", damit das Pony sich ebenso auf das Anhalten vorbereiten kann.

Gerne darf man am Strick ein wenig ziehen, wenn das Pony Unterstützung benötigt.

Danach folgt das "Haaaalt" und in den meisten Fällen bleiben beide stehen.

Natürlich braucht diese eine gewisse Übung. Als Hilfe stehen Pylonen oder andere Markierungen auf dem Platz, damit sich das Kind gezielt an einem Punkt festhalten kann.

WIRD ÜBERARBEITET 17.12.2013