Jambo - a good friend

"Ich kenne jemanden, der eine Reiterin sucht für ihren Freiberger."

 

Die ganze Geschichte fing an durch eine Kollegin, die ich kurz davor nach langer Zeit wieder getroffen habe. Bereits hatte ich schon eins ihrer Pferde als Pflegepferd. Danach brach der Kontakt ab.

Sie hatte nun ihre Bande erweitert und wir traten wieder des Öfterens in Kontakt.

Durch ihre Arbeit hatte sie nun den Freiberger Wallach Jambo im Training.

Die Besitzerin R. F. suchte eine neue Pflegerin für Jambo, war aber ein wenig kritisch.

 

Ich durfte den stattlichen Freiberger nun kennen lernen. Es war eine spezielle Art der Begegnung. Er hatte einen speziellen Ausdruck in den Augen, man sagte mir, seine Freude käme allmählich wieder zurück.

Aufgrund seines Rückenaufbautrainings habe ich angefangen ihn zu Reiten. Bald schon merkte ich aber, dass es für uns beide nicht stimmte. So begann ich ihn auf dem Viereck frei zu lassen und ihn mal zu beobachten.

Wow, der bereits über 20ig jährige Freiberger Wallach mutierte zu einem dreijährigen Hengst. Der hatte so viel Power und Energie, die raus musste.

So haben wir das Join Up aufgegriffen.

Am Anfang konnte ich ihn kaum beruhigen. Er drehte förmlich am Rad. Trotz meiner eher zurückgehaltenen Position und Haltung musste da so viel Energie im Spiel sein, dass er nicht zu bremsen war. Irgendwann stand er einfach hin, angespannt von den Ohren bis zu den Hufen und schnaubte alles raus, was in ihm drin steckte. Diese Power faszinierte mich.

 

Mein Ziel war es nun, ihm diese angestaute Energie ein wenig zu entziehen und ihm davon zu überzeugen, dass wir mit viel mehr Ruhe arbeiten könnten. Die erste Hürde war das Anhalten und mich wahrnehmen.

Sobald er sich anhalten liess, beendete ich die Lektion. Irgendwann hatte er mich wahrgenommen und verstanden. Dass Herumrennen liess nach und wir konnten uns dem Follow Up widmen.


Faszination und Freude brachen aus. Jambo folgte mir. Als wäre das nicht genug, entspannte er sich dabei total und senkte den Kopf.

Nun waren wird auch wieder bereit um Ausreiten zu gehen. Ich legte ihm mein vollstes Vertrauen auf den Rücken und in seine Hufe. Mit Sattel und Parelli Halfter gingen wir ausreiten.

Nach meinen Ängsten, die ich vor dem Ausreiten hatte, war ich überglücklich. Er war die Ruhe selbst. Guckte mal etwas an. Aber er hatte es nie ausgenutzt.

Ich fühlte mich sicher bei ihm und er anscheinend auch bei mir.

 

Wie bei jeder Freundschaft verstreicht die Zeit wie im Fluge.

Wir brauchten nun keine Absperrungen mehr, wir spielten gemeinsam auf dem Viereck.

Jambo, der verschmuste Kerl, zeigte mir oft seine Gefühle. Vor allem jene, wenn er einfach nur schmusen wollte. Sein Wunsch sei mir zu Befehl. Ich habe es auch genossen erwünscht gewesen zu sein.

 Auch wir hatten dennoch unsere Auseinandersetzungen. Aber meist nur dann, wenn er sich erschrocken hatte. Klar diese Regenschirme sind ausserhalb des Vierecks auch ganz gefährlich. So landete ich auch mal im Salatbeet. Nur darum weil ich ohne Sattel nicht gefasst war, als er eine Kehrtwendung auf der Hinterhand gemacht hat. "Haha was machst du da unten?", muss er sich wohl gedacht haben als er sich nach mir umsah. Das habe ich zumindest aus seinem Blick interpretiert.

 

Meine Mama, Angsthase in der ersten Reihe.

Doch sie schenkte Jambo vollstes Vertrauen und kam ab und zu mit zum Ausreiten.

Hätte ich da nicht zwei Pferde gehabt, denen ich vollstes Vertrauen gegeben hätte, wäre das wohl nie geschehen.

 

Mama hoch zu Ross auf Jambo, welchen ich auf Roccero als Handpferd mit geführt habe.

Wahrhaftig ein Gentleman.